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Haurân.MUSMÎYE. 23. Route. 439 trauriges Gebirge vor und man beginnt langsam bergan zu steigen.
Auch diese Gegend wird öfters durch Beduinen unsicher gemacht,
Die Hügelketten gehören zum Djebel Mâniʿa, welcher von Da-
mascus
aus so verlockend blau aussieht. Bezeichnend führt ein
Hügel, den man nach 2 St. 15 Min. l. lässt, den Namen Tell
Abu Schadjara
, der Hügel des Baumes, von einer einsamen Tere-
binthe
, welche hier auf dem mit Steinen übersäten Boden wächst;
sonst sieht man kaum einen Halm. Jenseit des Passes, bis zu
welchem immer noch der ferne Djebel Haurân im Rücken sichtbar
war, öffnet sich eine herrliche Aussicht auf die dunkelblaue Ebene
von Damascus, vom Antilibanus überragt; ausser dem Hermon sind
noch andere Schneekuppen sichtbar. Hierauf wieder abwärts stei-
gend
, erreicht man in 1 St. 45 Min. das grüne Thal des Nahr el-
Aʿwadj
(S. 420) und dabei das Dorf Nedjha, das als im sogen. Wâdi
el-ʿAdjem
(S. 420) gelegen, bereits nur noch halb den haurânischen
Character trägt und von Muslimen bewohnt wird. Die Aussicht
auf das reich bewässerte grüne Thal, in dessen oberem Theile die
Dörfer el-ʿAdilîye und Hurdjille liegen, contrastirt angenehm mit
dem düsteren Gebirge. Hier tritt man in die Ebene des Merdj-
Landes
(S. 509); r. (O.) sieht man die Hügel des Safâ (S. 509).
Der Djebel el-Aswad (S. 402) bleibt l. liegen. Erst wenn der Rei-
sende
aus den öden Gegenden der letzten zwei Tagereisen kommt,
kann er dem Orientalen das Entzücken über die Fruchtbarkeit der
Damascusebene und die allerseits durch dieselbe rieselnden Bäche
nachfühlen. Nach 1 St. 20 Min. erreicht man das Dorf Kabr es-Sitt,
Grab der Herrin, so benannt, weil hier in einer Moschee Zeinab,
die Enkelin Mohammed’s, begraben ist. Hier beginnt auch der
Baumwuchs. Wer nicht zur Bawwâbet Allâh (S. 498) gelangen will,
halte sich hier mehr nordwärts. Nach 35 Min. passirt man das Dorf
Babbîla. Man kommt in Olivenpflanzungen hinein; nach ½ St.
erreicht man, aus einer Nussbaumallee hervortretend, l. das Bâb
esch-Schayhûr
(S. 497), r. das Bâb esch-Scherki (S. 499).

Der schöne Tempel in Musmîye kann den Reisenden veranlassen,
von Brâk aus W. abzubiegen. Die Entfernung beträgt etwa 2 St. Der
Weg ist, da er über das Lavaplateau des Ledjâ oder am Rande desselben
hinläuft, stellenweise sehr schlecht. Der Ort, heute menschenleer, war
im Alterthum gross; es war das Phaenos der Römer, wie aus den grie-
chischen
Inschriften hervorgeht (und Bischofssitz?). Viele Häuser sind
gut erhalten; von öffentlichen Gebäuden nur ein Tempel (Vogüé nennt
dieses Gebäude Praetorium). Später war dasselbe christliche Kirche,
dann Moschee, wie aus Kreuzen und Inschriften hervorgeht. Es gehört
zu den schönsten Ruinen des Haurân. Man kommt durch gepflasterte
Strassen auf einen freien Platz; 6 Stufen führen zum Tempel hinauf.
Von den 6 Säulen, welche die Vorhalle bildeten, sind nur noch drei an
ihrer Stelle. Die Mittelthüre des Gebäudes, heute zugemauert, ist ohne
Verzierung. Ueber den 2 Seitenthüren sind runde Nischen mit Säulchen
und einem dreieckigen Dache. Das Dach des Inneren, welches sich über
4 grossen Bogen erhob, ist eingestürzt; die Bogen werden von 4 korin-
thischen
Säulen getragen, die hohe Piedestale und unter dem Capitäl
einen Ring haben. Im Hintergrunde des Gebäudes ist eine grosse halb-
kreisförmige
Muschelnische zwischen zwei Nebengemächern; über den in
diese hineinführenden Thüren sind ebenfalls Nischen, an den Wänden